Dem menschlichen Herzschlag nachempfunden: Mazda Stories hat mit Mazda Designer Atsushi Yoshida, dem Leiter der Leuchtenentwicklung, über Blinkleuchten mit abnehmender Intensität gesprochen.
Warum hat Mazda eine neue Lichtsignatur für die Blinkleuchten entworfen?
Wir legen großen Wert auf unser am Menschen orientiertes Design und darauf, wie die Menschen mit den verschiedenen Aspekten unserer Fahrzeuge umgehen. Eine Blinkleuchte muss die Absichten des Fahrers klar erkenntlich machen und die Aufmerksamkeit von Fußgängern und anderen Autofahrern auf sich ziehen. Die Art und Weise, wie unsere Blinkleuchten aufleuchten und dann nach und nach schwächer werden, vermittelt das Gefühl eines menschlichen Herzschlags. Meine Hoffnung war, dass dies beim Betrachter ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit auslöst. Insgesamt haben mein Team und ich zwei Jahre an diesem Feature gearbeitet.
Warum ist die neue Blinkleuchte dem menschlichen Herzschlag nachempfunden?
Herkömmliche LED-Lampen erzeugen mit ihrem abrupten Aufleuchten und Erlöschen starke digitale Bilder, aber auch ein Gefühl von Kälte. Ich fand die Idee interessant, dass die Absichten des Fahrers von seinem Herzen ausgehen und sich auf seinen Herzschlag und Puls auswirken. Mit Hilfe eines Elektrokardiogramms habe ich das wellenförmige Ausschlagen und Abklingen der Herzschläge beobachtet. Daraus ist eine Blinklicht-Art entstanden, die eine Wärme zum Ausdruck bringt, die herkömmlichen LED-Blinkleuchten fehlt.
„Ich wollte der Blinkleuchte ein Gefühl von Leben einhauchen – ein Gefühl, das die Idee vom Auto als Kunstwerk vermittelt.“
Was waren Ihre größten Herausforderungen?
Noch nie zuvor hat jemand an so einer Blinkleuchte gearbeitet, wir haben vom Konzept bis zur Produktion zwei Jahre benötigt. Zunächst hatten wir den Einbau der Leuchten im Mazda3 geplant, doch das klappte nicht, weil das Abnehmen der Lichtintensität nicht gleichmäßig erfolgte. Das war ein großer Rückschlag. Aber zusammen mit den Mazda Ingenieuren und unserem Zulieferer Stanley Electric Co., Ltd. haben wir das Lichtsignal noch einmal neu abgestimmt, mit schrittweisen Steigerungen von 0,01 Sekunden. So haben wir das Problem gelöst und konnten die Leuchten erfolgreich als Erstes im Mazda CX-30 einbauen. Und damit haben wir erreicht, was zunächst für unmöglich gehalten worden war.
Welche Erfahrungen sollen Besitzer eines Mazda mit den Blinkleuchten machen?
Ich hoffe, dass sie erkennen, wie viel Detailliebe und Sorgfalt in jeden einzelnen Mazda einfließen. Darin steckt die Idee, den Fahrzeugen Leben einzuhauchen, und auch die Weigerung, Kompromisse bei der Mazda Designphilosophie einzugehen.
Den Fahrzeugen Leben einhauchen: Worin zeigt sich das?
Wer die verschiedenen Elemente eines gut gemachten Autos berührt – die Form, die Oberflächen, das Licht –, der kann die Hände ihrer Schöpfer spüren.
„Ich wollte das Gefühl des Jinba Ittai – die intuitive Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrer – zum Ausdruck bringen, sodass selbst eine einzelne Lenkradumdrehung zu einem Erlebnis wird, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht.“
Welche japanischen Design-Eigenschaften beeinflussen Ihre Arbeit?
Fokus und Entschlossenheit, ein Hang zum Veredeln und Verfeinern und eine hohe Berührungsempfindlichkeit – das sind Qualitäten, die das japanische Handwerk seit Jahrhunderten prägen. Für mich sind diese Eigenschaften sehr präsent: Ich spüre sie sogar, wenn ich einfach nur ein wunderschönes Auto wasche und über seine Flächen wische.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich will mit der Fahrzeug-Beleuchtung dazu beitragen, den Wert des Mazda Designs zu steigern. Auch wenn der Wettbewerb durch Elektroautos und autonomes Fahren immer intensiver wird, will ich weiterhin herausragendes und kompromissloses Autodesign sehen.
Text: Steve Beimel
Die sequenziellen LED-Blinkleuchten mit abnehmender Intensität sind für den Mazda CX-30 und den Mazda MX-30 verfügbar. Der Einsatz in weiteren Mazda Modellen ist geplant.