In der Fahrzeuglackierung entstehen in der Regel große Mengen an CO2 und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Was tut Mazda, um seinen ökologischen Fußabdruck in diesem Bereich zu verbessern?
KH: Im Jahr 2009 sind wir von herkömmlichen, lösungsmittelbasierten Lacken auf die Mazda Aqua-Tech-Technik umgestiegen. Angefangen haben wir mit der Farbe Brilliant Black, die wir heute als Teil der Dachfarbe des Mazda MX-30 verwenden. Diese Lacke sind wasserbasiert, was die VOC-Emissionen während des Lackiervorgangs reduziert und zudem ihre Funktion als individuelle Lacke verbessert. Außerdem haben wir damit begonnen, das Dreischicht-Nasslacksystem zu verwenden. Bei diesem Verfahren werden die Lackschichten nacheinander aufgetragen, bevor sie getrocknet werden. Dies spart Energie und reduziert die CO2-Emissionen, da der Lack nicht mehr nach jeder Schicht getrocknet werden muss.
Aqua-Tech-System: Diese wasserbasierte Lackiertechnik setzt bei der Herstellung deutlich weniger flüchtige organische Verbindungen (VOC) frei als herkömmliche, lösungsmittelbasierte Farben. Das System wurde im Jahr 2015 mit dem Preis des japanischen Premierministers für Innovation in Fertigung und Produktion ausgezeichnet.
Was ist das Besondere an den Farben und Lackiertechniken von Mazda?
KH: Um die originellen und lebendigen Farben zu erzeugen, für die Mazda bekannt ist, verwenden wir feine, helle Aluminiumflocken und unsere eigenen, speziellen Verfahren. Die Flocken müssen eine bestimmte Größe haben und beeinflussen dadurch die Optik der Karosseriefarbe und das Gesamtdesign des Fahrzeugs. Unsere umweltfreundlichen Lacke besitzen einen verbesserten Schutz gegen Abblättern und sind genauso langlebig wie die früher verwendeten Lackierungen. Und die ikonische rote Farbe von Mazda ist tief in der Kultur von Hiroshima verwurzelt – sie findet sich in einigen Wahrzeichen der Stadt und auch bei unserem Baseballteam Hiroshima Toyo Carp.
Wie werden Mazda Fahrzeuge lackiert?
KI: Die inneren Karosserieteile lackieren wir von Hand, die äußeren Teile mit Robotern. Der gesamte Prozess dauert pro Fahrzeug etwa 17 Minuten. Die Roboter sind mit denselben Handwerkstechniken (Takumi-nuri) programmiert, die unsere Arbeiter verwenden. Sie können beispielsweise innerhalb eines bestimmten Bereichs und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Winkeln lackieren und sich an die verschiedenen Oberflächen der einzelnen Modelle anpassen.
Dreischicht-Nasslacksystem: Ein Verfahren, bei dem alle drei Lackschichten (Grundierung, Basislack und Klarlack) nacheinander aufgetragen werden, bevor sie getrocknet werden. Dadurch wird die Umweltbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Lackierverfahren erheblich reduziert.
Wie sieht die Zukunft der Lackiertechnik bei Mazda aus?
KH: Die Lackstärken in der Industrie sind aufgrund des Zieles der CO2-Neutralität kleiner geworden. Damit wird sichergestellt, dass noch weniger flüchtige organische Verbindungen in die Atmosphäre gelangen. Unsere Techniken schreiten weiter voran, wir werden an der Beschaffung neuer Materialien arbeiten und die Fähigkeiten unserer Beschäftigten weiterentwickeln. Die Mazda Farben entwickeln sich ständig weiter.
Was ist Ihre Lieblingsfarbe von Mazda?
KH: Magmarot Metallic. Ich fühle mich dadurch stark mit der Seele Hiroshimas und dem Baseballteam der Stadt verbunden.
KI: Meine Lieblingsfarbe ist auch Magmarot Metallic. Sie hat sich aus der Farbe Rubinrot entwickelt, und ihre durchscheinende Schicht enthält hoch gesättigte rote Pigmente, die ein satteres und intensiveres Rot erzeugen. In der reflektierenden Schicht enthält sie zudem lichtabsorbierende Flocken, die eine Farbtiefe erzeugen, für die früher zwei Schichten erforderlich waren. Es ist eine technische Meisterleistung, das richtig hinzubekommen. Die Technik, die Ausrüstung und die Anwendung sind bei diesem Lack so wichtig, dass sich die Farbe völlig verändern kann, wenn sich die Lackierbedingungen auch nur geringfügig ändern.
Text: Charlotte Briggs