Kansei: Human touch

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Mazdas Erbe – Kansei Engineering

Das wegweisende Kansei-Konzept hat im Hause Mazda stets eine wichtige Rolle gespielt, vor allem bei der Entwicklung des ersten Mazda MX-5.

Kansei Engineering ist für Mazda ein zentrales Designkonzept. Es orientiert sich bei der Produktentwicklung an Kundenemotionen und lässt sie in das Design einfließen. Kansei Engineering gab es bereits zu Zeiten von Toyo Kogyo, wie Mazda in seinen Anfangstagen hieß. Das Unternehmen hatte in den 1930er-Jahren mit der Herstellung von Fahrzeugen begonnen und im Laufe der Jahre die Theorie entwickelt, dass Gefühle wie Freude und Begeisterung im Fahrzeugbau eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die technische Komponente.

Erst unter dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und Präsidenten Kenichi Yamamoto aber wurde das Kansei Engineering zum Eckpfeiler der Mazda Philosophie. Yamamoto wurde 1984 zum Leiter des Unternehmens ernannt, als Computer gerade alle Bereiche des Lebens zu durchdringen begannen, auch die Fahrzeugherstellung. Er bestand jedoch darauf, dass bei allem technologischen Fortschritt das Fahrerlebnis weiterhin im Mittelpunkt stehen müsse.

In den autoaffinen 1980ern hatten viele Hersteller bereits Modelle entwickelt, die eine breite Käuferschicht ansprachen, doch hatten sie dabei Kompromisse eingehen müssen. Yamamoto hingegen war überzeugt, dass ein Fahrzeug Persönlichkeit und Charakter brauchte, selbst wenn es dann nicht mehr die Masse ansprach.

Die „Autokulturtheorie” von Kenichi Yamamoto (oben) besagte, dass Fahrzeuge die Bedürfnisse eines jeden Individuums erfüllen sollten, und führte zur Entwicklung des Mazda MX-5. Das Fahrzeug wurde von Tom Matano entworfen und basierte auf einer Idee von Bob Hall (beide im Hauptbild zu sehen)

Die „Autokulturtheorie” von Kenichi Yamamoto (oben) besagte, dass Fahrzeuge die Bedürfnisse eines jeden Individuums erfüllen sollten, und führte zur Entwicklung des Mazda MX-5. Das Fahrzeug wurde von Tom Matano entworfen und basierte auf einer Idee von Bob Hall (beide im Hauptbild zu sehen)

Die „Autokulturtheorie” von Kenichi Yamamoto (oben) besagte, dass Fahrzeuge die Bedürfnisse eines jeden Individuums erfüllen sollten, und führte zur Entwicklung des Mazda MX-5. Das Fahrzeug wurde von Tom Matano entworfen und basierte auf einer Idee von Bob Hall (beide im Hauptbild zu sehen)

Das Ergebnis war Yamamotos „Autokulturtheorie“. Dabei orientierte er sich am Kansei Engineering, das er als „psychologische, von den fünf Sinnen gesteuerte Aktion“ interpretierte. Das Auto, so Yamamoto, müsse nicht nur die Fantasie des Fahrers befeuern, sondern die aller Insassen.

Für die Mazda Ingenieure ging es darum, eine Antwort auf die Frage „Was schafft nur Mazda?“ zu finden. Und sie war bald gefunden: Das Unternehmen begann mit der Entwicklung eines Leichtbau-Sportwagens, was angesichts der Marktaussichten ziemlich gewagt war. Verantwortlich dafür zeichnete Toshihiko Hirai, Chefingenieur bei Mazda. Man nahm die Arbeit auf, doch bis der Mazda MX-5 letztlich in Produktion ging, gab es noch etliche Korrekturen.

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‘YAMAMOTOS ‘Autokulturtheorie‘ orientierte sich am KANSEI ENGINEERING: das Auto muss die Fantasie des Fahrers sowie die aller Insassen befeuern.“

Das vorrangige dynamische Konzept des Mazda MX-5 hieß „Jinba Ittai“. Mazda steht nach wie vor zu dieser Philosophie, die das Fahrzeug als Erweiterung des Körpers des Fahrers sieht und ebenfalls ein Teil des Kansei Engineering ist. Hirai und sein Team befassten sich mit den Gefühlen und Empfindungen beim Fahren des MX-5-Prototyps mit Frontmotor und Hinterradantrieb. Dabei legten sie Werte wie „Einheit“, „Fahrbarkeit“ und „Direktheit“ als Maximen fest und wandten sie sorgfältig auf jeden Aspekt des MX-5-Designs an – von der Gängigkeit des manuellen Schaltgetriebes bis zum Bremsverhalten des Wagens.

Die Entwicklungsphase stellte Hirai und sein Team zwar weiter vor Herausforderungen, doch blieben sie dem Kansei-Konzept treu und stellten den Menschen weiter in den Mittelpunkt des Designs. 1989 wurde der erste Mazda MX-5 produziert. Und schrieb Geschichte …


Text: Shogo Hagiwara

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