Shinrin-yoku oder die Kunst des Waldbadens

INSPIRATION

Shinrin-yoku oder die Kunst des Waldbadens

Wer die Hektik des modernen Lebens hinter sich lassen will, ist nirgendwo so gut aufgehoben wie im Wald. In Japan nennt man dieses Gefühl shinrin-yoku, was soviel bedeutet wie „Waldbaden“. Es dient als Gegenpol zur High-Tech-Kultur, als Kontrast zur Dauerverfügbarkeit der Gegenwart.

Auch wenn ich wie viele Menschen auf der ganzen Welt einen Großteil des letzten Jahres zuhause verbracht habe, waren meine Tage mit Technologie vollgestopft – mit Zoom-Calls, TV-Serien und sozialen Medien. Wenn ich also endlich die Stadtgrenzen hinter mir lassen kann, ist mein erster Impuls, in den Wald zu gehen.

Es ist früher Morgen, als ich im Wald ankomme. Wenn sich der leichte Nebel lichtet, legt er einen farbenfrohen und dichten Spielplatz stattlicher Mammutbäume, zarter Farne und von Blättern übersäter Bäche frei. Ich fühle mich klein – und auch meine Sorgen fühlen sich klein an.

Nichts lenkt mich ab. Ich sehe Regentropfen in einem Spinnennetz, spüre das Knacken eines Zweiges unter meinen Füßen und sauge den belebenden Zitrusduft der sonnenverwöhnten Kiefern ein. In Märchen ist der Wald ein Ort des Wandels, und ich bin bereit, den Stress des vergangenen Jahres abzuschütteln und mich wieder wohlzufühlen.

Gemäß dem Buch Forest Bathing: How Trees Can Help You Find Health and Happiness von Dr. Qing Li soll ich mein Telefon zuhause lassen, und das habe ich getan. Und ich soll mich mit Hilfe meines Atems erden. Ich atme durch den Mund aus, bis ich meine Lungen restlos entleert habe, und atme dann durch die Nase ein, weite meinen Brustkorb und atme tief in meinen unteren Rücken und Bauch ein.

„Waldluft besitzt nicht nur eine höhere Sauerstoffkonzentration, sondern ist auch voller Phytonzide, die das Immunsystem stärken“, erklärt Dr. Li. „Diese natürlichen Öle in den Pflanzen sind Teil des Abwehrsystems der Bäume. Im Boden gibt es zudem ein harmloses Bakterium namens Mycobacterium Vaccae, das wir einatmen und das unser Immunsystem und unsere Gefühle anregt.“

„Es hat den Anschein, als pulsiere der Wald in seinem eigenen, sanften Rhythmus.“

Ich höre das beruhigende Geräusch eines singenden Vogels. Der Wald scheint in seinem eigenen sanften Rhythmus zu pulsieren, vom Klopfen einer Waldtaube bis zum Rascheln der Blätter, die von einer Brise aufgewirbelt werden. Es ist ein Luxus, den Nuancen dieser Geräusche zuzuhören statt dem Dröhnen des modernen Lebens. „Am geräuschempfindlichsten sind Menschen im Frequenzbereich zwischen 2.500 und 3.500 Hertz“, erläutert Dr. Li. „Das ist der Bereich, in dem auch Vögel zwitschern, was erklären könnte, dass ihr Gesang in unseren Ohren wie Musik klingt.“

„Waldbaden ist in Japan seit 1982 Teil des offiziellen, präventiven Gesundheitsprogramms der Regierung.

Meditation und Selbstzentrierung werden in Japan schon seit langer Zeit praktiziert – lange bevor das sogenannte weiße Rauschen in das moderne Leben eingedrungen ist. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass shinrin-yoku hier begann und seine Vorzüge von offiziellen Stellen anerkannt werden. 1982 erklärte die Regierung das Waldbaden zu einer Therapieform und nahm es in sein präventives Gesundheitsprogramm auf. Heute gibt es landesweit 44 Wälder, die für das Baden zugelassen sind.

Ich verbringe den ganzen Nachmittag damit, mich wieder mit der Natur zu verbinden, und benutze dabei alle meine fünf Sinne. Das feuchte Moos auf einem gefällten Baumstamm zu berühren, lenkt mich von allen anderen Gedanken ab. Die Sonnenstrahlen, die durch die Kiefernnadeln fallen, helfen mir dabei, in diesem Augenblick zu verweilen, anstatt mir über Vergangenheit oder Zukunft Gedanken zu machen. Und wenn ich meinen Schatten über die Rinde eines Eichenstamms tanzen sehe, muss ich über meine Form lachen.

Die Wissenschaft

Die Strapazen des täglichen Lebens können Menschen körperlich und mental belasten. Sich mit der Natur zu verbinden, kann einige ernsthafte Probleme lindern. Wie Untersuchungen zeigen, können zwei Stunden shinrin-yoku:

• Stress & Sorgen verringern
• die Herzfrequenz senken
• den Cortisolspiegel senken
• das Immunsystem stärken
• Depressionen verringern
• das Wohlbefinden steigern
• Empathie steigern
• kreatives Denken anregen

Nach zwei Stunden ist mein Kopf klar und mein Körper entspannt. Weil die Erde eine natürliche, niedrige elektrische Ladung hat, fühle ich mich geerdet und im Einklang mit ihrer Frequenz. In dieser Nacht schreibe ich auf, was ich erlebt habe, bevor ich in den besten Schlaf seit Monaten falle … und vom Wald träume.

Als japanisches Unternehmen weiß Mazda, wie wichtig den Menschen Raum und Ruhe sind. Komfort und Wohlbefinden der Insassen stehen bei der Entwicklung der Fahrzeuge stets an erster Stelle. Die Autos von Mazda sind durchdachte, sinnliche Räume. Übersichtliche Armaturentafeln fördern die Konzentration, statt abzulenken; die ausgesuchten Materialien sind in Optik und Haptik von der Natur inspiriert, geräuschdämmende Komponenten halten das Dröhnen des Alltags draußen.


Text Lucille Howe / Fotos Rama Knight

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