Man nehme je einen Vertreter jeder MX-5-Generation – und hat damit schon alles beisammen, um die großartigen Straßen und Landschaften des Länderquartetts namens Großbritannien erlebnisreich zu erkunden. Genießen Sie Wales, England, Schottland und Nordirland am Steuer jener Modelle, die perfekt den Geist des MX-5 verkörpern.
Es scheint angemessen, dieses Abenteuer am Steuer des ersten Mazda MX-5 zu beginnen, der die Renaissance des Fahrens mit offenem Verdeck einläutete. Ebenso gut passt es, dass der Wagen im zeitlosen Racing Green lackiert ist. Diese Farbe wird man immer mit den britischen Sportwagen der 1960er-Jahre assoziieren, die den Traum vom grenzenlosen Fahrspaß verkörperten und ihn in alle Welt exportierten. Genau dieses Gefühl wollte das internationale Team, das in den 1980ern den ersten MX-5 entwickelte, wieder aufleben lassen. Und Mazda setzte ihre Vorstellungen mit einem spektakulären Styling und einem Sportster mit Frontmotor, Heckantrieb und fast perfekter 50:50-Gewichtsverteilung virtuos um.
Die Designer und Ingenieure, die den MX-5 schufen, mögen auf der anderen Seite der Welt gesessen haben. Fährt man jedoch den MX-5 durch South Wales, merkt man, dass es ihnen gelungen ist, dieses Gefühl universell einzufangen. Die Black Mountains sind ein wilder, rauer Landstrich, in dem die Straßen die Konturen der Landschaft nachziehen.
Auf gewundenen Pisten wie diesen sind Pferdestärken und Geschwindigkeit nicht so wichtig wie Wendigkeit, die instinktive Verbindung zwischen Fahrer, Auto und Straße sowie das erhebende Gefühl, unter freiem Himmel durch die Landschaft zu gleiten. Exakt diese Erfahrung vermittelt die erste Generation des MX-5 – ausgewogenes Handling, das vollendet mit dem leichtgängigen Getriebe und dem spritzigen Doppelnockenwellen-Motor harmoniert.
Von den Black Mountains aus fahren wir nach Norden durch Wales und hinüber nach England. Wir streifen die Städte Liverpool und Manchester mit ihrer stolzen Industrie-, Musik- und Fußballtradition und gelangen zum Lake District. Er ist dank seiner landschaftlichen Schönheit ein beliebtes Ziel für alle, die Abstand zur Alltagshektik suchen. Am Honister Pass mitten im District bringen uns Haarnadelkurven und steile Anstiege auf über 305 Meter Höhe.
Die Straßen hier sind noch schmaler als in Wales, – mitunter nur knapp breiter als ein Auto – und wesentlich schwieriger zu befahren. Beim Umstieg auf den MX-5 der zweiten Generation wird klar, wie sehr der Wagen weiterentwickelt wurde, um eine noch größere Käuferschar anzusprechen. Angesichts der geringeren Geschwindigkeiten und engeren Kurven sind wir für die Servolenkung dankbar. Unser Modell hat außerdem eine manuelle Sechsgangschaltung, was die Gelegenheiten, die höhere Leistung der 1,9-Liter-Maschine auszuschöpfen, um einiges erweitert. Überdies wirkt es dank diverser Softtouch-Oberflächen und eines Verdecks mit beheizter Glasheckscheibe luxuriöser.
„In einem größeren Fahrzeug würde man sich vorsichtig vortasten, aus Angst vor den Felswänden und dem mangelnden Platz aufgrund des Gegenverkehrs. Im MX-5 aber kann man die ganze Fahrt genießen.“
Dennoch hat man das Puristische des ursprünglichen MX-5 bewahrt. Das Fahrzeug fühlt sich kompakt an. Es zu fahren macht Spaß, selbst auf schmalen Straßen wie diesen. In einem größeren Auto müsste man sich hier vorsichtig vorantasten, mit bangem Blick zu den Felswänden und langen Hälsen bei Gegenverkehr. Im MX-5 genießen wir einfach nur die Fahrt und lassen das imposante, ständig wechselnde Panorama in freier 360°-Rundumsicht auf uns wirken.
Nördlich des Lake District verläuft die Grenze zu Schottland. Wieder verändert sich die Szenerie. Auch der MX-5 ist wieder ein anderer, diesmal das Modell der dritten Generation mit elektrischem Coupe-Dach – ein Element, das sich bald bewähren soll. Vom Marktstädtchen Moffat bringt uns die Straße Richtung St. Mary’s Loch. Es geht nach Nordosten in das Herz der Borders-Region, die berühmt ist für die Lachsfischerei im nahen Fluss Twee. Wir sind zwar noch ein ganzes Stück südlich der Highlands, aber die Landschaft ist schon jetzt wilder als alles, was wir in Wales oder England zu sehen bekommen haben.
Man sagt, wer das Wetter in Schottland nicht mag, soll einfach ein paar Minuten warten, dann wird es sich ändern. Und es stimmt: Strömender Regen und Sonne lösen sich rasch ab. Angesichts dessen ist die Möglichkeit, sekundenschnell zwischen einem schützenden Coupe-Dach und dem Fahren mit offenem Dach zu wechseln, mehr als nützlich.
Der MX-5 der dritten Generation fühlt sich gewichtiger und geräumiger an, ohne dass dadurch der Fahrspaß beeinträchtigt wird. Dank der Strategie von Mazda, um jedes Gramm zu kämpfen, wurde das Gewicht auf ein Minimum begrenzt. Wir schätzen auch die zusätzliche Leistung des 2-Liter-Triebwerks auf den offenen, fast unbefahrenen Straßen. Plötzlich schwebt über uns ein Steinadler vorbei. Der Anblick dieses majestätischen Vogels ist ein echtes Erlebnis, umso mehr, als wir es „oben ohne“ und vor einer so atemberaubenden Kulisse genießen.
Wie sehr sich der MX-5 im Verlauf dreier Jahrzehnte weiterentwickelt hat, erfahren wir an der malerischen Küste nördlich von Larne in Nordirland. Wir erreichen sie in etwa zwei Stunden per Fähre von Schottland aus. Die Gegend hat viel zu bieten. Hafenindustrie-viertel wechseln sich ab mit Feldern, Küstenstädtchen und schließlich einer langen Küstenstraße, die sich gefährlich zwischen See und Land an Klippen entlangschlängelt. Sie führt über die gesamte Nordostküste und bietet schon wenige Kilometer hinter Larne sagenhafte Ausblicke und Fahrspaß pur.
„Das Echo des Auspuffs prallt von den Felswänden zurück und verkörpert perfekt die Verbindung von Freiheit und Fahrvergnügen, die der MX-5 symbolisiert.“
Wir haben für diese Panoramastraße einen Mazda MX-5 Sports-Line gewählt. Trotz der enormen Fortschritte in der Konnektivitäts- und Sicherheitstechnologie ist das Modell jedoch in puncto Fahrerlebnis und Temperament der ursprünglichen Formel angenehm treu geblieben. Der neueste MX-5 ist ebenso kompakt wie sein Urahn vor 30 Jahren und nur unwesentlich schwerer, aber deutlich leistungsstärker. Ein besonderes Erlebnis sind Motor und Getriebe: Der Skyactiv-G-Motor röhrt so begeistert wie der eines traditionellen Sportwagens und arbeitet in perfekter Abstimmung mit dem präzisen Getriebe, das durch kurze Schaltwege besticht.
Als das Bellen des Auspuffs von den Felswänden widerhallt, wird klar, wie untrennbar das Gefühl der Freiheit im MX-5 mit dem Spaß einer Fahrt durch eine so erhebende Landschaft verknüpft ist.
Text Dan Trent / Fotos John Wycherley
Die hier gezeigten Modelle entsprechen nicht den deutschen Spezifikationen.