Der Mazda MX-30 ist das erste rein elektrische Modell von Mazda und ein Novum sowohl für den Hersteller als auch die Autoindustrie. Mazda verfolgt eine Designsprache, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt, und hat sich zum Ziel gesetzt, ein für Elektrofahrzeuge herausragendes Fahrerlebnis zu bieten. Wir haben uns das Modell mit dem legendären MX im Namen genauer angesehen.
Mazda MX-30: Garant für Innovation
Im Streben nach Perfektion scheut Mazda keine Mühen. So hoch der Aufwand aber auch ist, so unerwartet können mitunter die Ergebnisse ausfallen. Als es darum ging, das ideale synthetische Motorengeräusch für den MX-30 zu entwerfen, experimentierte Mazda mit einer Vielzahl von Klängen, darunter auch dem eines Sportwagenmotors. Zu diesem Feinschliff bis ins Detail fühlt sich der Hersteller verpflichtet, denn schließlich trägt sein erstes Elektroauto die Buchstaben MX im Namen. Diesen Adelstitel behält sich Mazda für seine wegweisenden Modelle vor, deren berühmtester Vertreter der ikonenhafte Sportwagen Mazda MX-5 ist. Zumindest bis jetzt.
Denn der MX-30 könnte das ändern. Der Gestaltungsprozess für das Modell war genauso einzigartig wie das fertige Produkt. MX-30-Chefdesigner Yoichi Matsuda fing dabei buchstäblich von null an. Anders gesagt: Er ging das Ganze als Mobilitätsproblem des 21. Jahrhunderts an, das gelöst werden musste. Entscheidend war dabei ein Nebenaspekt der Designsprache Kodo, den Mazda „Human Modern“ nennt. Dieses Konzept beeinflusste mehrere Aspekte des MX-30, angefangen von der Fahrdynamik bis hin zum Innenraumdesign, und macht ihn zu einem der innovativsten, umweltfreundlichsten und fahrer-orientiertesten Elektrofahrzeuge auf dem Markt.
Design
Beim Karosseriedesign für den MX-30 setzt Mazda auf Kraft und Einfachheit. Yoichi Matsuda und sein Team legten dem Modell die Human-Modern-Philosophie zugrunde, die auf Vertrautheit, Wärme und Funktionalität baut.
Der MX-30 übernimmt dabei Elemente der Designsprache „Kodo – Soul of Motion“, etwa den „Weniger ist mehr“-Ansatz, bei dem alle überflüssigen Designkomponenten wegfallen. Das Ergebnis ist ein kraftvolles Äußeres, das auf einzigartige Weise Einfachheit und Präsenz verbindet.
Die zylindrischen Scheinwerfer sitzen tief und vermitteln Funktionalität und Vitalität, während die Freestyle-Türen die Human-Modern-Philosophie vielleicht am augenfälligsten verkörpern. Sie ermöglichen bequemes Einsteigen und Verstauen von Gepäck und unterstreichen zugleich die Atmosphäre von Leichtigkeit, Platz und Freiheit im Inneren. Ganz gleich ob Sie das Auto für eine längere Fahrt beladen oder unterwegs aussteigen, um eine schöne Aussicht zu genießen, die Türen sind darauf ausgerichtet, die kleinen Erlebnisse des Alltags perfekt abzurunden.
Der Innenraum des MX-30 bietet allen Insassen reichlich Platz. Priorität hat dabei aber die Einheit zwischen Fahrzeug und Fahrer. Erreicht wird sie durch ein fahrerzentriertes Cockpit mit einer „schwebenden“ Mittelkonsole. Durch das ungewöhnliche Design der Konsole wirkt der Raum ausgesprochen großzügig. Zwei Bildschirme sorgen für eine schnelle, einfache und sichere Interaktion mit dem Fahrzeug. Der obere Bildschirm erledigt traditionelle Aufgaben wie Navigation und Multimedia-Bedienung, der untere ist ein Touchscreen, der den Fahrer beim Öffnen der Tür mit wechselnden Grafiken auf die Fahrt einstimmt und beim Starten des Motors über Klimatisierung und Heizung informiert.
Auch die übrigen Insassen profitieren von der Human-Modern-Designsprache. Das Interieur ist geprägt von ausgefeilten Details und einem offenen, großzügigen Raum. Zu verdanken ist dies auch dem Einsatz nachhaltiger Materialien wie Kork, mit dem Mazda auf seine Anfänge als Korkhersteller verweist. Ebenfalls zum Einsatz kommt ein atmungsaktives Material aus recycelten Plastikflaschen, das von washi-Papier inspiriert ist und unterstreicht, wie sehr sich der MX-30 von anderen E-Autos unterscheidet. MX-30-Programm-Managerin Tomiko Takeuchi bringt es auf den Punkt: „Im Innenraum finden sich natürliche oder umweltfreundliche Materialien, die einen unbewusst tiefer atmen lassen. Hier sollen Körper und Geist in der Atmosphäre einer nur scheinbar widersprüchlichen ‚offenen Eingeschlossenheit‘ zur Ruhe kommen.“
Das Fahren
Der MX-30 verhält sich beim Fahren anders als andere Elektroautos. Die neue E-Skyactiv-Kraftübertragung macht sich die Vorzüge des Elektromotors zunutze, weshalb das Modell eines der besten „Fahrerautos“ ist, die Mazda je auf den Markt gebracht hat. Jeder neue Mazda, so lautet das Credo des Herstellers, muss jenes überragende Fahrerlebnis bieten, das zu einem Synonym für die Marke geworden ist. Im MX-30 gelingt das durch Umsetzung der Jinba-Ittai-Philosophie, die die Einheit von Fahrer und Fahrzeug verfolgt.
Dank seiner kleinen Batterie fällt der MX-30 vergleichsweise leicht aus. Hinzu kommt eine 50:50-Gewichtsverteilung, die die Grundlage für ein fantastisches Fahrerlebnis bietet. Programm-Managerin Tomiko Takeuchi, selbst ehemalige Mazda-Testfahrerin, hat ein beachtliches technisches Arsenal in die Waagschale geworfen, um die vielversprechende Plattform optimal zu nutzen und die Stärken der E-Skyactiv-Kraftübertragung auszuspielen.
Die fortschrittliche Fahrdynamikregelung von Mazda, G-Vectoring Control Plus (kurz e-GVC Plus) genannt, liefert maximalen Komfort sowie Zielsicherheit und Stabilität in der Kurve. Die individuell einstellbare Fahrerposition wurde so konfiguriert, dass ein optimales Fahrerlebnis bei gleichzeitig größtmöglichem Komfort garantiert ist. Ein einzigartiges neues Motorpedal sorgt für eine Verbindung zum Fahrzeug, wie sie nur der MX-30 bietet. Denn während die meisten E-Autos sehr linear Leistung liefern, ist sie im MX-30 variabel und arbeitet mit einer natürlichen Progression, die davon abhängt, wie schnell und fest das Pedal gedrückt wird.
Komplettiert wird das Fahrerlebnis durch einen sorgfältig gestylten synthetischen Motorklang, dessen Entwicklung drei Jahre in Anspruch nahm. Es liefert nicht nur ein beruhigendes Hintergrundgeräusch für die Insassen, sondern ändert sich auch analog zur Fahrgeschwindigkeit. Dadurch kann der Fahrer besser einschätzen, wie schnell er fährt, was wiederum das Vertrauen in die Beherrschbarkeit des Fahrzeugs erhöht. Mazda hat einige der besten „Fahrerautos“ aller Zeiten gebaut – und der MX-30 beansprucht mit Fug und Recht seinen Platz unter ihnen.
Sicherheit
In puncto Sicherheit gehören die aktuellen Mazda3 und Mazda CX-30 zu den weltweit am meisten ausgezeichneten Modellen. Das soll auch für den MX-30 gelten. Die Sicherheitstechnik wird im Fahrzeugbau für gewöhnlich in zwei Kategorien unterteilt: passive und aktive Sicherheit. Erstere umfasst die physischen Elemente eines Autos, die die Sicherheit für Insassen und Fußgänger erhöhen, während zu Letzterer intelligente Funktionen wie die elektronische Fahrerunterstützung gezählt werden.
Mazda verfolgt beim MX-30 einen kompromisslosen Sicherheitsanspruch und sorgt dafür, dass er in beiden Kategorien strengsten Standards entspricht. Gute Sicht und zahlreiche Airbags (einschließlich Knie-Airbags für den Fahrer) werden ergänzt durch eine hohe Karosseriesteifigkeit. Die enorme Festigkeit der B-Säule ist den innovativen Freestyle-Türen geschuldet, wodurch die passive Sicherheit stark erhöht wird. Die Vordersitze sind so ausgelegt, dass das Risiko von Schleudertraumaverletzungen sinkt, während die Strukturen unter der Motorhaube bei einem Zusammenstoß die Aufprallenergie vom Fußgänger weglenken. Diverse Sicherheitsmechanismen schützen die Insassen des MX-30 zudem bei einem Unfall vor der Hochvoltbatterie, die in einem hochfesten Schutzrahmen sitzt. Registriert das Auto einen Aufprall, wird sofort die gesamte Stromversorgung gekappt.
Das Arsenal an aktiven Sicherheitselementen im MX-30, i-Activsense genannt, ist das technisch anspruchsvollste, das Mazda je umgesetzt hat. 19 Schlüsseltechnologien arbeiten unablässig an der Erfassung von Gefahrensituationen und unterstützen den Fahrer. Dazu zählen etwa der Spurwechselassistent, die Verkehrszeichenerkennung und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage. Eine Reihe von i-Activsense-Technologien kommen im MX-30 erstmals zum Einsatz, etwa der Mazda-Notbremsassistent mit Fußgänger-/Radfahrererkennung und Kreuzungsfunktion.
Text Tommy Melville / Bilder The Mill